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Menedemos von Eretria (griechisch Μενέδημος; * um 350 v. Chr.; † um 278 v. Chr.) war ein griechischer Philosoph und der Gründer der eretrischen Schule der Philosophie.

Eretria am Golf von Euböa

Leben
Anfänge

Trotz vornehmer Herkunft arbeitete Menedemos als Bauhandwerker und Zeltmacher, bis er mit einer militärischen Expedition nach Megara geschickt wurde, wo er laut Diogenes Laertius Platon hörte und beschloss, sich der Philosophie zu widmen. Allerdings ist es wahrscheinlicher, dass er einen Schüler Platons hörte, da Platon, wenn die oben genannten Daten stimmen, bereits in Menedemos’ 4. Lebensjahr gestorben war. In Megara entstand eine lebenslange Freundschaft mit Asklepiades, mit dem er nachts arbeitete, um tagsüber Philosophie studieren zu können. In der Folge war er Schüler Stilpons, dann Phaidons von Elis, dessen Schule er nach Eretria verlegte, was ihr schließlich den Namen gab.
Höhepunkt und Ende -

Neben seiner philosophischen Arbeit, übernahm er von der Zeit der Diadochen bis zu seinem Tod eine führende Rolle im politischen Leben seiner Stadt und erhielt von Demetrios einen Abgabenerlass. Nachdem seine Freundschaft mit Antigonos Gonatas Zweifel an seiner Loyalität aufkommen ließ, suchte er zunächst Sicherheit im Tempel des Amphiaraos in Oropos, dann bei Antigonos selbst, an dessen Hof er angeblich vor Gram gestorben ist. Andere Quellen berichten, er habe sich zu Tode gehungert, weil er Antigonos nicht dazu bewegen konnte, seine Heimatstadt zu befreien.

Antigonos II. Gonatas mit seiner Mutter Phila, links der Philosoph Menedemos

Antigonos II. Gonatas mit seiner Mutter Phila, links der Philosoph Menedemos

Lehren

Menedemos' philosophische Ansichten sind nur teilweise bekannt. Athenaios zitiert den Komödiendichter Epikrates, der einen Platoniker Menedemos erwähnt; dabei handelt es sich aber nicht um Menedemos von Eretria, sondern um Menedemos von Pyrrha.

Gemäß Diogenes Laertios lehnte Menedemos es ab, das Gute mit dem Nützlichen gleichzusetzen, und leugnete den Wert der negativen Behauptung, weil nur die Affirmation Wahrheit ausdrücken könne. Wahrscheinlich ist er davon ausgegangen, dass Qualitäten jenseits des Subjektes, das sie beschreiben, keine eigene Existenz zukommt. Durch Plutarch und Cicero ist bekannt, dass er Tugend als Einheit und etwas rein Geistiges betrachtete, wie immer sie auch zu nennen sei. Ciceros Belege sind dabei weniger verlässlich, da er Menedemos stets unterstellte, ein Anhänger der megarischen Schule gewesen zu sein. Laut Diogenes hinterließ Menedemos keine Schriften und die eretrische Schule ging nach kurzer und bedeutungsarmer Existenz unter.

Literatur

Richard Goulet: Ménédème d'Érétrie. In: Richard Goulet (Hrsg.): Dictionnaire des philosophes antiques. Band 4, CNRS Éditions, Paris 2005, ISBN 2-271-06386-8, S. 443–454

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