ART

 

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Jannis Kounellis (griechisch Γιάννης Κουνέλλης, * 23. März 1936 in Piraeus) ist ein in Italien lebender, griechischer Künstler. Der Mitbegründer der Arte Povera-Bewegung gilt als einer der international bedeutendsten zeitgenössischen griechischen Künstler.

Jannis Kounellis (*)

Jannis Kounellis

Leben und Werk

Sein Studium begann er an der Akademie der Bildenden Künste Athen, bis er 1956 an die Accademia di Belle Arti nach Rom wechselte. Seither lebt und arbeitet er in Rom. Seine Werke waren in den weltweit renommiertesten Kunstinstituten zu sehen.

Im Jahr 1963 begann der Künstler, zufällig aufgefundene Gegenstände in seine Gemälde zu integrieren, unter anderem Erde, Kartoffelsäcke, Schrott, oder auch Feuer. Seine Werke nehmen oft sehr viel Platz ein oder sind im öffentlichen Raum klar auf Provokation ausgelegt.

So stellte er zum Beispiel 1969 lebende Pferde in der Galleria l’Attico aus. Im gleichen Jahr nahm er an der von Harald Szeemann in der Berner Kunsthalle inszenierten legendären Gruppenschau Wenn Attitüden Form werden (When attitudes become form) teil. Jannis Kounellis war Teilnehmer der documenta 5 (1972) in der Abteilung Individuelle Mythologien: Prozesse und der documenta 7 im Jahr 1982 in Kassel.

Seine Tragedia civile (1975) ist im Kolumba-Museum in Köln ausgestellt.

1991 war Kounellis der erste Künstler der ein Projekt zur Geschichte der Synagoge Stommeln im ehemaligen Gotteshaus durchführte. Das Projekt wird seitdem jährlich durch andere Künstler weitergeführt.

Besonderes Aufsehen erregte auch sein Beitrag zum internationalen Skulpturenprojekt Platzverführung 1992/93: Ein haushoher Galgen wurde direkt neben dem gotischen Münster in Schwäbisch Gmünd errichtet. An ihm baumelte ein riesiger Leinenbeutel, gefüllt mit Möbeln. Die Proteste der Bevölkerung bestimmten wochenlang die Lokalpresse. Das Kunstwerk musste schließlich vorzeitig abgebaut werden, nachdem der Inhalt des Beutels durch Frühjahrsstürme stark beschädigt worden war.

Kounellis entwarf auch Bühnenbilder und war als Theaterautor tätig. Von 1993 bis 2001 war er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.
Ausstellungen (Auswahl)


2011: SCHÖNHEIT UND VERGÄNGLICHKEIT - Immendorff. Kounellis. Music. Quinn. Spoerri. Tàpies, Essl Museum - Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien
2007: Neue Nationalgalerie, Berlin
2006: Kunstmuseum Liechtenstein
2000: Permanent 01 - Werke aus der Sammlung Essl, Essl Museum - Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien
1999: SAMMLUNG ESSL - the first view, Essl Museum - Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien

Auszeichnungen

1994: Oskar-Kokoschka-Preis

Literatur

Jannis Kounellis, Peter Noever: Jannis Kounellis. Hatje Cantz Verlag, 1999. ISBN 3-77570-864-2
Jannis Kounellis Katalog der Ausstellung 2007/08 in der Neuen Nationalgalerie Berlin, Hatje Cantz Verlag, 2009 ISBN 978-3-7757-2108-0
Jannis Kounellis: "Der Wind. Texte und Zeichnungen". Edition Nautilus (Kleine Bücherei für Hand und Kopf), Hamburg ca. 2006.
Rudi H. Fuchs, Veit Görner [Hrsg.] Platzverführung 1992/1993. Stuttgart, Ed. Cantz, 1992. ISBN 3-89322-386-x
Ines Goldbach: Wege aus der Arte Povera. Jannis Kounellis im Kontext internationaler Kunstentwicklung. Berlin, Gebrüder Mann Verlag, 2010. ISBN 978-3-7861-2620-1

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