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Epiktet (griechisch: Επίκτητος Epiktetos; * um 50 in Hierapolis in Phrygien; † wahrscheinlich 138 in Nikopolis in Epirus) war ein griechischer Philosoph. Er gilt als ein wichtiger Vertreter der späten Stoa.

Leben

Über das Leben von Epiktet ist nur wenig bekannt. Gesichert ist, dass er Sklave des Epaphroditos in Rom war und von diesem nach dem Tod des Nero freigelassen wurde. Die Freilassung erfolgte angeblich wegen des hohen Sinnes des Epiktet.

Danach wurde er Schüler des Musonius Rufus und lehrte später selbst stoische Grundsätze. Es werden ihm mehrere Schüler (z.B. Seneca) und eine volkstümliche Lehrtätigkeit nachgesagt. Es wird ferner berichtet, dass Epiktet so arm war, dass sein Haus in Rom keines Riegels bedurfte.

Aufgrund eines Erlasses von Kaiser Domitian im Jahr 94 wurden Philosophen und Mathematiker aus Rom verbannt. Auch Epiktet musste Rom verlassen und begab sich nach Nikopolis in Epirus. Dort gründete er eine eigene Philosophenschule der Stoa. Es wird berichtet, dass Epiktet unter großem Zulauf und Beifall lehrte.

Epiktet wird nachgesagt, dass er lahm und unverheiratet war.

Lehre

Als Vertreter der Stoa war auch Epiktets Lehrtätigkeit auf die Physik, die Logik und die Ethik beschränkt. Der Schwerpunkt seiner Lehre lag dabei im Bereich der Ethik und dort im Speziellen auf den Themen Sittlichkeit und Religiosität. Durch diese Schwerpunkte hatte Epiktets Lehre starken Einfluss auf das frühe Christentum.

Nach der Lehre Epiktets soll der Mensch strikt unterscheiden, welche Dinge und Geschehnisse von ihm selbst beeinflusst werden können und welche nicht. Nur wenn diese Unterscheidung gelingt und bewusst wird, dann wird persönliches Glück erreichbar sein. Dabei soll der Mensch in den Dingen, die in seiner eigenen Macht stehen, einen eigenen Lösungsweg suchen, während er die Dinge, die er nicht beeinflussen kann, in stoischer Ruhe über sich ergehen lassen bzw. als gegeben akzeptieren soll. Daher soll der Mensch auch nicht über das verärgert sein, was sich aufgrund der Gesetze der Natur oder dem Willen einer Gottheit ergibt.

Ein wichtiger Aspekt der Lehre Epiktets ist, dass die Grundsätze dem Einzelnen nicht nur bekannt sind, sondern im täglichen Leben angewandt werden.

Sein Leitsatz war: "Ertrage und entsage".

Wirkung

Besonders bekannt ist die Aussage von Epiktet: "Nicht die Dinge an sich beunruhigen den Menschen, sondern seine Sicht der Dinge!" Dieser Satz kann als Basis für die Lehre Epiktets gesehen werden; auf diesen Leitsatz bezieht sich heute beispielsweise Albert Ellis bei der Entwicklung seiner Rational-Emotiven Therapie, die davon ausgeht, dass entscheidende Ursachen psychischer Störungen in irrationalen Denkmustern zu suchen sind.

Werk

Von Epiktets Werk wäre heute wenig bekannt, wenn nicht sein Schüler Arrianus seine Reden aufgezeichnet hätte. Sein bekanntestes Werk ist das Handbüchlein der Moral (encheiridion). Daneben sind noch vier Bände seiner Unterredungen (diatribai) überliefert.

Weblinks

Literatur

  • Epiktet, Handbüchlein der Moral und Unterredungen. Kröner Verlag, 1984, ISBN 3520002116
  • Hendrik Selle, Dichtung oder Wahrheit – Der Autor der Epiktetischen Predigten. Philologus 145 [2001] 269-290

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