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Chremonides (griechisch Χρεμωνίδης), Sohn des Eteokles aus der Deme Aithalidai der Phyle Leontis, war ein Staatsmann des antiken Athen im 3. Jahrhundert v. Chr.

Chremonides war mit dem Philosophen Zenon befreundet.[1] Bekannt wurde er im Jahr des Archon Peithidemos (268/7 v. Chr.) als Verfasser eines Dekrets, welches die Allianz Athens mit Areus I. von Sparta und Ptolemaios II. von Ägypten gegen den König Antigonos II. Gonatas von Makedonien besiegelte, woraus der nach ihm benannte Chremonideische Krieg (267–261 v. Chr.) resultierte. In diesem Dekret charakterisierte Chremonides den Antigonos Gonatas als Nachfahren derjenigen, die einst griechische Staaten hätten versklaven wollen; die Griechen müssten vereint für ihre Freiheit kämpfen.[2] Athen verlor den Chremonideischen Krieg, wurde von makedonischen Truppen besetzt und verlor seine machtpolitische Bedeutung.

Nach der militärischen Niederlage floh Chremonides mit seinem Bruder Glaukon nach Ägypten und trat dort als Ratgeber in den Dienst Ptolemaios’ II.[3] Als Flottenkommandant (nauarchos) befehligte er eine ptolemäische Flotte, mit der er allerdings in einer Schlacht beim témenos der Aphrodite vor Ephesos von einer rhodischen Flotte unter Agathostratos geschlagen wurde.[4] Die zeitliche Zuordnung dieser Schlacht ist quellenmäßig nicht feststellbar und deshalb ein Diskussionspunkt in der Geschichtswissenschaft.[5]


Literatur

Christian Habicht: Athens and the Ptolemies. In: Classical Antiquity, Vol. 11 (1992), S. 68–90.
Johannes Kirchner: Chremonides. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,2, Stuttgart 1899, Sp. 2446–2447.
Jakob Seibert: Die Schlacht von Ephesos. In: Historia: Zeitschrift für Alte Geschichte, Bd. 25 (1976), S. 45–61.

Einzelnachweise

↑ Diogenes Laertios 7, 17.
↑ Inscriptiones Graecae II² 686–687 = Wilhelm Dittenberger, Sylloge³ 434/5; englische Übersetzung: Roger S. Bagnall, Peter Derow: Greek Historical Documents, Ed. II (2002), Nr. 19. Zum Dekret des Chremonides vgl.: Werner Huß: Ägypten in hellenistischer Zeit 332–30 v. Chr. C. H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-47154-4, S. 271ff.
↑ Teles, Περὶ φυγῆς/im Exil, ed. von Otto Hense, 1909, S. 23. Glaukon amtierte im Jahr 255/54 v. Chr. in Alexandria als Priester des vergöttlichten Alexander und der Geschwistergötter; siehe Papyri Cairo Zenon II, Nr. 59173. Ptolemaios III. hatte ihm für seine Dienste eine Ehrenstatue in Olympia errichten lassen: Inschriften von Olympia 296 = Wilhelm Dittenberger, Sylloge³ 462; vgl. Supplementum Epigraphicum Graecum 32, 415; Prosopographia Ptolemaica VI,1968, Nr. 14596.
↑ Polyainos 5, 18.
↑ Seibert (S. 61) verortet die Schlacht von Ephesos in den recht großen Zeitraum von der Flucht des Chremonides nach Ägypten um 261 v. Chr. bis zum Tod des Ptolemaios II. im Jahr 246 v. Chr. Eine präzisere Datierung erscheint ihm aufgrund der Quellenlage nicht möglich.

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