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Chares von Mytilene war ein antiker griechischer Geschichtsschreiber im 4. Jahrhundert v. Chr.
Chares stammte aus der Stadt Mytilene auf der Insel Lesbos und beteiligte sich am Feldzug des Makedonenkönigs Alexander gegen das Achämenidenreich. Wahrscheinlich fungierte Chares dabei als eine Art Haushofmeister. Später verfasste er eine Geschichte des Alexanderzugs in zehn (oder vielleicht auch elf) Büchern. Von dem Werk, das nach Athenaios den Titel Geschichten über Alexander hatte, sind jedoch nur Fragmente überliefert (Die Fragmente der griechischen Historiker Nr. 125), die aber dennoch teils von großem Wert sind. So berichtet Chares etwa über die Massenhochzeit von Susa (Fragment 4) und andere Ereignisse am Hof Alexanders.
Die Zuverlässigkeit des Chares lässt sich nur schwer einschätzen, da in manchen Fragmenten, die den teils anekdotenhaften Charakter seines Werks verraten, Ungenauigkeiten oder sogar grobe Fehler feststellbar sind; teils sind auch romanhafte Züge auszumachen (Fragment 5). Es dürfte sich bei dem Werk auch nicht um eine streng chronologische und erschöpfende Geschichtsdarstellung gehandelt haben, sondern vielmehr um eine Schilderung, die sich auf bestimmte Ereignisse konzentrierte und deren Handlungszentrum der Hof Alexanders war. Dennoch wurde Chares auch von anderen Alexanderhistorikern benutzt, so etwa von Kleitarchos und Plutarch.
Literatur
Lionel Pearson: The Lost Histories of Alexander the Great. Blackwell, Oxford 1960, S. 50–61.
Eduard Schwartz: Chares 13. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,2, Stuttgart 1899, Sp. 2129.
Weblinks
Chares von Mytilene. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica (englisch, inkl. Literaturangaben)
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