ART

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S. 322, 49 ist einzuschieben:

Hyphanteion nennt Theopompos FHG I 323, 264 nach Apollodoros bei Strab. IX 424 den Berg, an dem das boiotische Orchomenos liegt: τὸ Ἁδύλιον παρατείνειν ἐφ’ ἑξήκοντα σταδίους μέχρι τοῦ Ὑφαντείου, ἐφ’ ᾧ κεῖται ὁ Ὀρχομενός. Daß die zugrunde liegende Vorstellung von einem zusammenhängenden Rücken zwischen Parapotamioi und Orchomenos irrig ist, wurde o. Bd. VII S. 2181, 10ff. 24ff. gezeigt. Ebensowenig kommt der Name Hadylion dem langgestreckten, schmalen Bergrücken zu (heute Durduvána), an dessen Südostende Orchomenos lag; dieser hieß vielmehr Akontion, wie wir nach Plut. Sull. 17. 19 mit voller Sicherheit behaupten können. Soweit also war Theopompos nicht genau unterrichtet. Aber von dem Südostende des Akontion ist durch eine scharfe Einkerbung der Burgberg von Orchomenos deutlich abgesondert, der sich 228 m über die Kopaisebene erhebt; vgl. den Plan von Sursos Orchomenos I Tafel I und Philippsons Karte Ztschr. d. Ges. f. Erdk. zu Berlin XXIX 1804 Taf. 1. In ihm haben wir das H. zu erblicken. Das ist auch die Ansicht von Leake N. G. II 100. 145 und Ulrichs Reisen und Forschungen I 184, während Bursian Geogr. I 157. 164. 210 ein klares Urteil über die Geltung des Namens vermissen läßt. Wie sich dazu der Name Hormision (s. d.) verhält, den der Berg über Orchomenos nach Schol. Dem. VIII 406, 12 Dind. führte, ob der eine Name den ganzen Berg bezeichnete und der andere einen Teil oder beide nur Teile, das läßt sich nicht ausmachen. O. Müller Orchomenos² 124 wollte den Namen H. mit dem der Hyanten verknüpfen, Meineke Vind. Strab. 147 ihn in Ὑσάντειον ändern. Aber von Hyanten (s. d.) in Orchomenos wissen wir nichts, und ummethodisch ist es, Ortsnamen deshalb anzuzweifeln, weil sie nur an einer Stelle überliefert sind, wie Kramer zu Strab. Bd. II S. 282. 12 nach Palmers Vorgang, Meineke und Bulle Orchomenos I 6, 1 es getan haben. Jede [1163] Grenzregulierung, die wir durch Inschriften kennen gelernt haben, kann zeigen, ein wie geringer Bruchteil der griechischen Ortsnamen durch die literarische Überlieferung erhalten ist. Wenn endlich Strab. IX 416 nach Apollodoros berichtet, Orchomenos sei infolge von Überschwemmungen aus der Ebene verlegt worden πρὸς τὸ Ἀκόντιον ὄρος: παρατεῖνον ἐπὶ ἑξήκοντα σταδίους μέχρι Παραποταμίων, so liegt kein Widerspruch mit Strab. IX 424 vor, sondern eine durch den gewählten sprachlichen Ausdruck geradezu erzwungene Ungenauigkeit. Da sich nämlich Apollodor die oben angeführte Theopompstelle in die Feder drängte, konnte sich mit der Wendung παρατείνειν μέχρι natürlich nicht der Name des Burgbergs verbinden, sondern nur der des Rückens, an den jener sich anlehnt.
[Bölte.]
Nachträge und Berichtigungen

Hyphanteion

Boiot. Berg. IX 1162; vgl. VII 2181,29ff..
[Hans Gärtner.]

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

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