ART

2) Claudius Helpidius (CIL VIII 20542). Paphlagonier von niedriger Geburt, gemeinem Aussehen und geringer Bildung (Ammian. XXI 6, 9. Liban. or. XLII 24; epist. 261). Seine Frau Aristainete gebar ihm drei Kinder (Hieron. vit. S. Hilar. 14 = Migne L. 23, 34; vgl. Liban. epist. 1301), darunter eine Tochter Prisca (Liban. epist. 1462), die er im J. 363 auf Veranlassung des Libanios (epist. 1484) mit dem Verwandten desselben Bassianus vermählte (Liban. epist. 1301. 1373. 1440. 1462. 1463. 1519). Er war Christ, besuchte mit Frau und Kindern den heiligen Antonius in Ägypten und ließ diese, als sie bei der Rückkehr in Gaza krank wurden, durch den heiligen Hilario gesund beten (Hieron. a. O.); auch zeuchnete er sich durch christliche Milde aus (Ammian. XXI 6, 9; vgl. Liban. epist. 272). Seine ersten Jünglingsjahre verbrachte er in Rom und soll dort angesehen Männern als Buhlknabe gedient haben (Liban. or. XXXVII 3. 12. 14). Durch seine Kenntnis der Stenographie, vielleicht auch durch die Fürsprache seiner Liebhaber, erlangte er am Hofe die Stellung eines Notars und stieg dann schnell zu höheren Ämtern (Liban. or. XLII 24.25). Praeses Mauretaniae Sitifensis nach J. 337 (CIL VIII 20542), Consularis Pannoniae wahrscheinlich im J. 353 (Cod. Theod. VII 20, 6, wo die Unterschrift wohl: acc. VIII kal. Iul. Sirmio Constantio A. VI et Constantio C. II conss. zu lesen ist). Als Nachfolger der Hermogenes (Ammian. XXI 6, 9), aber nicht erst nach dessen Tode, da jener schon bei Lebzeiten sein Amt niederlegte (Liban. epist. 127. 138), wurde H. Praefectus Praetorio Orientis (Liban. epist. 176. 189. 192. 203. 208. 223. 224. 227. 231. 272. 540. 551. 652. 736. 1463; or. XXXVII 11. Hieron. a. O.), in welchem Amt er seit dem 4. Februar 360 nachweisbar ist (Cod. Theod. XI 24, 1; vgl. VII 4, 6. VIII 5, 11 und falsch datiert VII 4, 4. 5). Er ließ seine Tochter mit Landgütern beschenken (Liban. epist. 1440), trat aber dem harten Steuerdruck des Constantius entgegen (Liban. epist. 1463; vgl. Ammian. XXI 6, 6). Nach dem Tode des Kaisers wollten die Soldaten ihn umbringen, wurden aber durch Iulian davon zurückgehalten (Liban. or. XXXVII 11); doch muß er schon Ende 361 oder Anfang 362 abgesetzt sein, da sein Nachfolger Salutius um diese Zeit sein Amt antrat (Seeck Gesch. des Untergangs d. antiken Welt IV 303). Im J. 362 traf er mit Iulian in Antiochia zusammen (Liban. epist. 1484), zog sich aber dann in seine Heimat Paphlagonien zurück (Liban. epist. 1462. 1463). Nach dem Tode des heidnischen Kaisers verbreitete er Verleumdungen über ihn (Liban. or. XXXVII 3. 11. 13), scheint ihn aber nicht sehr lange überlebt zu haben (Liban. or. XXXVII 3). An ihn gerichtet Liban. epist. 1301. 1373. 1463. 1484.
[Seeck.]

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