ART

3) Alexandrinischer Grammatiker, nach Suid. s. v. unter Theodosios II. (404–450) γεγονώς. In Alexandrien, wo er eine Priesterstelle des Zeus bekleidete, hat er in den blutigen Kämpfen, die unter dem Bischof Theophilos im J. 389 zur Verwüstung der Stadt führten, eine hervorragende, aber wenig anerkennenswerte Rolle gespielt, wie aus dem Berichte des Sokrates, eines seiner späteren Schüler, hervorgeht; vgl. hist. eccl. V 16 Ἑλλάδιος δὲ παρά τισιν ηὔχει ὡς ἐννέα εἴη ἄνδρας ἐν τῇ συμπληγάδι φονεύσας. Mit Ammonios floh er nach Constantinopel (vgl. Socrat. a. a. O.). Daselbst scheint er sich als Lehrer und Erzieher die Gunst des Kaisers erworben zu haben, denn am 15. März 425 wurde ihm, Syrianos und einigen anderen die sehr hohe Ehre der comitiva primi ordinis zu teil, was etwa einem Wirklichen Geheimen Rat mit dem Titel Exzellenz entspricht; vgl. Cod. Theod. VI 21, 1 grammaticos Graecos Helladium et Syrianum … placuit honorari codicillis comitivae primi ordinis.

Von seinen Schriften erwähnt Suid. a. a. O. folgende: λέξεως παντοίας χρῆσιν κατὰ στοιχεῖον (nach Phot. bibl. 145 in 5 bezw. 7 B.). ἔκφρασις φιλοτιμίας. Διόνυσον ἤ Μοῦσαν. ἔκφρασις τοῦ λουτροῦ Κωνσταντιανῶν. Ἔπαινον Θεοδοσίου τοῦ βασιλέως (vielleicht der Dank für die erwähnte Ehrung). Von all diesen rhetorischen Ergüssen sind uns nur die Titel bekannt. Etwas mehr wissen wir über das Lexikon durch Photios a. a. O.: ἀνεγνώσθη λεξικὸν κατὰ στοιχεῖον Ἑλλαδίου, ὧν ἴσμεν λεξικῶν πολυστιχώτατον, οὐ λέξεων δὲ μόνον ἡ συναγωγή, ἀλλ’ ἐνίοτε καὶ κομματικῶν τινῶν χαριεστάτων λόγων καὶ εἰς κῶλα πολλάκις σύνθεσιν ἀπαρτιζομένων. πέζου δὲ λόγου ἐστὶ τὸ πλεῖστον τῶν λέξεων, ἀλλ’ οὐχὶ ποιητικοῦ, ὤσπερ ἡ Διογενιανοῦ ἐκπονηθεῖσα συλλογή. οὐδὲ κατὰ πάσας τὰς συλλαβὰς τὴν τοῦ στοιχείου τάξιν φυλάττει, ἀλλὰ κατὰ μόνην τὴν ἄρχουσαν. [103] πολύστιχος δὲ οὕτως ἡ συλλογὴ ὥστε μηδ’ εἰς πέντε σύμμετρα τεύχη τὴν ὅλην πραγματείαν ἀπαρτίζεσθαι, ἡμεῖς δ’ ἐν ἑπτὰ τεύχεσιν αὐτῇ ἐνετεύχομεν. χρήσιμον δὲ τὸ βιβλίον τοῖς τε συγγράφουσι καὶ τοῖς ἄλλως πολυμαθίαν τιμῶσιν· ἔχει γὰρ μαρτυρίας ῥητόρων τε καὶ τῶν εἰς ποιητικὴν μέγα κλέος ἐχόντων. Wir sind nicht in der Lage, das gewiß kompetente Urteil des Photios zu kontrollieren, denn sichere Spuren der Kenntnis des Werkes finden sich nur noch bei Steph. Byz. s. Ἀγβάτανα und Βηρυτός (ausgeschrieben von Eustath. zu Dionys. per. 911f., mit Übernahme des Zitats), aber die Schlußworte des Photios wirken einigermaßen befremdend, in Anbetracht der Tatsache, daß H. sich fast ausschließlich auf die Prosa beschränkt hatte.

Obwohl bereits Meursius, Küster, Bernhardy u. a. sich gegen die Identität dieser beiden H. ausgesprochen, so haben doch unter den Neueren wieder viele, wie z. B. Naber, Kopp und wie es scheint auch Nauck, daran festgehalten. Nach den Bemerkungen von Haupt a. a. O. kann aber an der Richtigkeit der ersteren Ansicht kein Zweifel mehr bestehen. Ich füge zur weiteren Stütze noch hinzu, daß in dem langen Exzerpt des Photios aus der χρηστομαθεία auch keine Spur einer κατὰ στοιχεῖον-Anordnung zu erkennen ist (s. o.) und im Gegensatz zu der χρῆσις mit Vorliebe gerade auf dichterische Belegstellen Bezug genommen wird.
[Gudeman.]
Anmerkungen (Wikisource)

Siehe auch den (wohl versehentlichen) Doppelartikel unter Helladios 8

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