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Dysaules (Δυσαύλης) hiess in pseudorphischer Dichtung der Vater des Eubuleus und Triptolemos (Paus. I 14, 3), die Demeter aus Dank dafür, dass sie ihr den Ort der κάθοδος der Tochter gezeigt haben, das Säen gelehrt hat (σπεῖραι τοὺς καρπόύς). Über D. vergleiche den Artikel bei Harpokration: Δείναρχος ἐν τῇ περὶ τῆς ἱερείας διαδικασίᾳ, εἰ γνήσιος. Ἀσκληπιάδης δ’ ἑν Τραγῳδουμένων τὸν Δυσαύλην αὐτόχθοναεἶναι φησι, συνοικήσαντα δὲ Βαυβοῖ σχεῖν παῖδας Πρωτονόην τε καὶ Μίσαν (Hs. Νίσαν). Παλαίφατος δ’ ἐν θ’ Τρωϊκῶν σὺν τῇ γυναικίφησιν αὐτὸν ὑποδέξασθαι τὴν Δήμητραν. Es scheint dies alles auf dasselbe pseudorphischc Gedicht zurückzugehen, über das weitere Nachrichten (auch ein Fragment) bei Clem. Alex. cohort. p. 16 Pott. und Arnob. adv. nat. V 26 (erhalten sind (Abel Orphica frg. 215); vgl. o. Bd. III S. 151 unter Baubo. Auch der XLI. orphische Hymnos auf die μήτηρ ἀνταία, der diese v. 6 nennt ἁγνὸν παῖδα Δυσαύλου (so wohl richtig Hermann Orphica p. 305) ὁδηγητῆρα λαχοῦσα, nimmt auf diese Dichtung Bezug. Es ist nun aber sehr fraglich, ob D. ursprünglich wirklich eine eleusinisch-attische Sagenfigur ist, als welche sie hier erscheint. Denn Pausanias erzählt II 12, 4, dass sich in dem Ort Keleai bei Phlius das Grab des Ἐλευσίνιος ἀνὴρ Δυσαύλης neben dem des Aras befunden habe. Ist das nicht vielleicht der Punkt, von dem man (mit Pausanias II 14.2) ausgehen muss? Wurde nicht vielleicht zuerst in Keleai ein Heros D. verehrt, der erst später mit Eleusis und dem eleusinischen Keleos verbunden wurde? In der alteleusinischen Legende hat D. jedesfalls keine Stelle, wie Pausanias bereits richtig bemerkt hat. Die Bewohner von Keleai wollten, wie noch manche andere Peloponnesier, Anschluss an das hochberühmte eleusinische Heiligtum haben. Da erzählten sie von D. als dem Bruder des Eleusiniers Keleos, der ihnen damals die τελετή der Demeter aus Eleusis gebracht habe, als er von Ion aus Eleusis vertrieben worden wäre (Paus. II 14. 2). Diesen ?ερὸς λόγος von Keleai griffen dann die Orphiker auf und reihten den D. in die eleusinische Genealogie ein. Vgl. Per Odelberg Sacra Cοrinthia, [1889] Sicyonia, Phliasia, Upsalae 1896, 102. Der Name D. ist wohl von δύσαυλος, δυσαυλία (so Preller Demeter und Persephone 135) nicht zu trennen. An Δυσαύλης = Τρισαύλης (vgl. darüber Roschers Lexikon I 1208) ist gewiss nicht zu denken. Ist das richtig, würde dieser Name schon allein beweisen, dass der Heros D. unabhängig von der Demeterreligion entstanden ist. Denn für einen Heros aus dem Kreise der Demeter ist der Name D. so unpassend wie der kriegerische Name Triptolemos, von dem es auch feststeht, dass er erst später mit der Demeterreligion verknüpft worden ist.
[Kern.]

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

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