ART

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2) In sacralem Sinne. Lediglich aus Inschriften lernen wir c. kennen, welche in Beziehung zu Kulten einzelner Gottheiten stehen. Kübler hat in Ruggieros Dizionario II 79 die bisher bekannten c. zusammengestellt, doch ist nicht die sacrale Bedeutung aller dieser c. mit Sicherheit zu behaupten; für gesichert halte ich ausser den c. im Kult des Iuppiter Dolichenus in Rom CIL VI 406. 409. 413 (hingegen gehört der c. der in Carnuntum dem Dolichenus für das Heil des Kaisers Maximinus die Votivtafel CIL III 11135 errichtete, schwerlich hieher, vgl. v. Domaszewski Arch.-epigr. Mitt. X 24), im Kulte der Venus Victrix in Savaria III 4152, in dem des Silvanus in Capua X 8217, in dem der Stadtgötter von Cirta, des Honos und der Virtus, VIII 6951 (eine Frau: candidata, vgl. dazu Quintilian declamat. 254 candidatam sacerdotii). Sehr fraglich ist die Beziehung des c. in der dem stadtrömischen Vestakult angehörenden Inschrift Bull. com. 1883, 219. Gewiss mit Recht hat Mommsen zu CIL VI 413 und Ephem. epigr. IV p. 532 auch diesen Terminus aus einer vorgeschriebenen Tracht erklärt, wenn ich auch in der von ihm zum Vergleich herangezogenen Herodianstelle VIII 7, 2 (die italischen Städte senden Deputationen ihrer πρωτεύοντες ἄνδρες, οἳ λευκοχειμονοῦντες καὶ δαφνηφόροι mit den heimischen Kultbildern und Weihgeschenken dem Kaiser entgegen ziehen) nichts näher Verwandtes erkennen kann, da die weisse Gewandung doch in der Regel für Kulthandlungen erheischt wird und überdies die sollenne Tracht bilden soll; unter denselben Gesichtspunkt fällt [1467] der von Liebenam Röm. Vereinswesen 170, 1 gegebene Hinweis auf den Schlusssatz der lex des lanuvinischen Collegiums Dianae et Antinoi CIL XIV 2112 placuit, ut quinquennalis sui cuiusque temporis diebus sollemn[ibus ture] et vino supplicet et ceteris officiis albatus fungatur.

Nur innerhalb der Hierarchie des stadtrömischen Dolichenuskapitels können wir die Stellung der c. abschätzen. Die fragmentierte Inschrift CIL VI 406 scheint ein vollständiges Verzeichnis derer, quos elexit I. o. m. D. sibi servire enthalten zu haben; der Dedicant bezeichnet sich als eq(ues) R(omanus) et candidatus et patronus huius loci, er setzt eine Stiftung pro saloute sacerdotium et kandidatorum et colitorum huius loci, und der Katalog zählt auf einen notarius, einen pater, dann kandid(atos [danach setzen die Herausgeber ein Komma]) patronos, fratres carissimos et collegas hon(estissimos) und zwar vier principe(s) huius loci, einen curator tempuli, einen sacerdos, zwei lecticari dei, worauf der Text für uns abbricht; desgleichen sind 409 ... sace]rdotes et candidati...... in engerer Verbindung genannt. In der Inschrift von Capua X 8217 werden als Dedicanten genannt Ursulus vil(icus) Dian[ae] und acht candidati, die offenbar alle gleichfalls Sclaven sind. Was für Functionen solchen c. zufielen, ist vorläufig nicht zu ermitteln.
[Kubitschek.]

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