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Griechische Mythologie

Salmakis, François Joseph Bosio, ( 1768 - 1845)

Salmakis ist eine Gestalt aus der griechischen Mythologie, eine Quellnymphe, die als einzige der Najaden (laut Ovid) nicht der Diana zugehörig erscheint. Der Mythologie nach verband sie sich mit dem Hermaphroditos zu einem einzigen zweigeschlechtlichen Wesen. Salmakis ist auch der Name der Quelle, in der Salmakis gelebt haben soll.

Eigenständigkeit der Salmakis

Die bekannteste Version dieses Mythos stammt aus Ovids Metamorphosen. Hier wird erzählt, weshalb Salmakis nicht zu Dianas, der Jagdgöttin, Gefolgschaft gezählt wird und weshalb sie eine Sonderstellung unter den Nymphen einnahm. Dort heißt es in den Zeilen 302 bis 315:

Die ihn (Anmerkung:den Quell) bewohnt, die Nymph' ist zur Jagd untüchtig, und niemals
Zieht den Bogen sie straff, noch mag sie eifern im Wettlauf,
Von den Naiaden allein ganz fremd der behenden Diana.
Oft wohl sprachen zu ihr – so meldet die Sage – die Schwestern:
Salmakis, nimm den Spieß, den zierlich gefertigten Köcher,
Und mit der stärkenden Jagd vertausche behagliche Muße!'
Doch nicht nimmt sie den Spieß, noch den zierlich gefertigten Köcher,
Mag mit der stärkenden Jagd nicht tauschen behagliche Muße,
Sondern bespült in dem Wasser des Quells die reizenden Glieder,
Streicht die Haare sich glatt mit dem Kamm von kytorischem Buchsbaum
Oder befragt, was schön ihr stehe, die spiegelnden Wellen;
Mit durchsichtigem Kleid auch öfter umgeben den Körper
Wählt bald schwellendes Laub, bald schwellendes Gras sie zum Lager;
Oft pflückt Blumen sie ab.

Salmakis sonderte sich also bereits vor ihrer Begegnung mit dem Hermessohn von ihren Gefährtinnen ab und war eitel und selbstgefällig.

Auf seinem Weg von seiner Heimat, wo er am Berg Ida in Phrygien aufgewachsen ist, nach Halikarnassos in Karien trifft Hermaphroditos auf Salmakis. Diese hielt ihn für Amor und verliebt sich sofort leidenschaftlich in ihn. Der fünfzehnjährige Hermaphroditos weist sie jedoch zurück. Als er jedoch zu einem späteren Zeitpunkt einmal aus Versehen in ihrer Quelle badete, umarmte sie ihn und zog ihn mit sich in die Tiefe, bis auf den Grund.

Arcadian Landscape With Salmacis And Hermaphroditus Print by Johannes Glauber

Arkadische Landschaft mit Salmakis und Hermaphroditos, Johannes Glauber

Salmacis Embracing Hermaphroditus Print by Follower of Francesco Albani

Salmakis umarmt Hermaphroditos, Anhänger von Francesco Albani

Hermaphroditus And Salmacis Print by Louis Finson

Hermaphroditos und Salmakis, Louis Finson

Salmacis And Hermaphroditos Print by Bartholomeus Spranger

Salmakis und Hermaphroditos, Bartholomeus Spranger

The Water Nymph Salmacis, Seated On A Stone Block Print by Philip Galle

Die Wassernymphe Salmakis, sitzend auf einem Steinblock, Philip Galle

Bei Ovid wird dies folgendermaßen beschrieben:

Hier betete sie zu den Göttern, dass sie beide für immer vereint sein mögen. Sie wurde erhört und es verschmolzen beider Körper. Es wurde ein Zwitterwesen aus ihnen, das weibliche Maße und Brüste, jedoch männliche Genitalien hatte. Dieses neue Wesen, auch Hermaphroditos genannt, betete nun, dass allen Menschen die in dieser Quelle badeten, dieses Schicksal ereilte. Hermaphroditos Eltern, Hermes und Aphrodite erhörten diese Bitte, und die Quelle verwandelte von nun an Menschen in Hermaphroditen. Vitruv attestiert der Quelle jedoch ein wohlschmeckendes Wasser und dementiert, dass das Wasser geschlechtskrank macht oder entmannt

Salmakis in der Antike

In der Stadt Harlikarnassos, in deren Nähe sich die Quelle der Salmakis befunden hat, gab es einen Stadtteil, der wie die Nymphe hieß. Dort gab es auch ein Hermaphroditos-Heiligtum. Der Name der Salmakis stammt aus dem kleinasiatischen Sprachgut. Die Geschichte in der Hermaphroditos auf Salmakis trifft ist nur eine sekundäre, junge Sage um den jungen Göttersohn. Möglicherweise ist sie eine Erfindung Ovids, der so die Gestalt des Hermaphroditos erklären wollte.

Salmakis in Kunst und Musik

In der Kunst der Antike, aber auch in Renaissance und Frühen Neuzeit war die Sage ein beliebtes Motiv für Künstler. Dabei gab es meist zwei Stile. Entweder wurde Salamakis als hübsche, verliebte Nymphe dargestellt, oder als eher plumpes, lüsternes und häßliches Wesen, dass dem Jüngling nachstellt.

Musikalisch wurde die Nymphe Salmakis in "The Fountain of Salmacis" von der Rockgruppe Genesis in ihrem Album Nursery Cryme (1971) verarbeitet.

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