ART

 

 

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Alcmaeon (Gr. M.), Sohn des Amphiaraus und der Eriphyle, welch Ersterer als Seher wusste, dass ihm der Zug, den der aus Theben vertriebene Polynices gegen seinen Bruder Eteokles zu Stande zu bringen suchte, unheilbringend sein würde; daher verbarg er sich vor den Gesandten, welche ihn dazu auffordern sollten; allein seine Gattin, bestochen durch das prachtvolle Halsband der Harmonia, verrieth den Aufenthalt des Gemahls, und Amphiaraus ging mit, trug jedoch seinem Sohne Rache an der Mutter auf. - Der Zug der sieben Helden fiel unglücklich aus, und man beschloss einen neuen Zug. Wie das erste Mal von Polynices durch das Halsband, so ward Eriphyle dieses Mal durch das Gewand der Harmonia bestochen, welches ihr Thersander, der Sohn des Polynices, brachte, damit sie den A. zu dem Zuge der Epigonen bereden möchte. - A. der des Vaters Befehl noch nicht ausgeführt, frug nun das Orakel in beiden Angelegenheiten um Rath, und Apollo sagte ihm, er solle den Zug nach Theben sowohl, als auch des Vaters Rachegeheiss vollziehen, da die Mutter sich nicht nur zum Verderben des Vaters, sondern auch zum Untergang des Sohnes habe erkaufen lassen. Die Epigonen waren Sieger und zerstörten Theben. Eine Tochter des Tiresias, Manto, ward des A. Gattin, die ihm den Amphi lochus und die Tisiphone gebar, welche beide Creon, König von Corinth, zur Pflege übernahm. Tisiphone, von ausserordentlicher Schönheit, schien der Gemahlin des Creon gefährlich, sie verkaufte daher dieselbe, und so kam es, dass A. seine eigene Tochter als Sklavin erhandelte, da er nach Corinth kam, um seine Kinder abzuholen. - Jetzt beschloss er, den lange verzögerten Befehl des Vaters auszuführen: die Mutter starb von seiner Hand. Er, von den Furien verfolgt, entfloh mit dem Halsband und dem Mantel der Harmonia nach Psophis in Arcadien, woselbst König Phegeus ihn vom Morde reinigte und ihm seine Tochter Arsinoë oder Alphesiböa zur Gattin gab. Das verhängnissvolle Halsband und den Mantel schenkte er der Neuvermählten. Allein weder die Veränderung des Ortes, noch des Vaters Sühnopfer konnte ihn von einem finstern Wahnsinn, als verfolge ihn seine Mutter, heilen; überdiess wurde das Land um Psophis von den Göttern um seiner Schuld willen mit Unfruchtbarkeit bestraft. Er entfloh, frug das Orakel um Rath, und dieses sagte, er würde Ruhe finden, sobald er ein Land anträfe, das noch nicht da gewesen, als seine Mutter alles Land verflucht habe, das ihn aufnehmen würde. - Lange irrte er umher, bis er auf eine Insel des Achelous kam, welche der Fluss erst kürzlich angesetzt hatte. Dort ward er wirklich von den Furien befreit, und heirathete die Tochter des Flussgottes, Callirrhoë, mit welcher er den Acarnan und den


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