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Aglauros (auch Agraulos; altgriechisch Ἄγλαυρος bzw. Ἄγραυλος) ist in der griechischen Mythologie die Tochter des Königs Kekrops I. von Athen und der Aglauros. Sie hatte zwei Schwestern, Herse und Pandrosos, und einen Bruder Erysichthon.[1] Die drei Schwestern werden nach ihrer Mutter auch als Aglauriden bezeichnet.

Mercury and Aglauros at the door of Herse's Chamber Print by Jan de Bray

Mercury and Aglauros at the door of Herse's Chamber, Jan de Bray

Zu dem Tod der Aglauros gibt es zwei verschiedene Varianten: Als Eumolpos gegen Erechtheus in den Krieg zog und der länger andauerte, erhielten die Athener einen Orakelspruch, der besagte, dass der Krieg nur durch ein freiwilliges Opfer beendet werden könne. Hierauf stürzte sich Aglauros von der Akropolismauer und starb.[2] Weil sie so die Stadt errettete, weihte man ihr an der Stelle, an der sie starb, ein Heiligtum, das sogenannte Aglaureion[3][4] Wegen ihrer Sünden (aus der zweiten Sage) durfte dies jedoch nur unterhalb der Akropolis von Athen errichtet werden. Hier mussten fortan die jungen Männer bei ihrer Mündigkeitserklärung und Wehrhaftmachung den Fahneneid leisten.[5][6]

Nach der zweiten Sage erhielten die drei Schwestern Aglauros, Herse und Pandrosos von der Göttin Athene ein Kästchen zur Verwahrung. Trotz eines Verbotes in das Kästchen hineinzuschauen öffneten Aglauros und Herse das Kästchen, worin der junge Erichthonios lag. Daraufhin wurden die beiden von Wahnsinn geschlagen und stürzten sich ins Meer.[7][8] Ovid endlich lässt sie durch Hermes in einen Stein mit hässlichen Flecken verwandeln[9].

Mit Ares zusammen hatte sie die Tochter Alkippe[10]. Mit Hermes soll sie einen Sohn Keryx gehabt haben.[11]
Quellen
Pausanias, Reisen in Griechenland, 1, 2, 6.
Philochoros, Fragmenta historicorum graecorum, 328 F 105 - 106.
Herodot, Historien, 8, 53.
Pausanias, Reisen in Griechenland, 1, 18, 2.
Demosthenes, Über die Truggesandtschaft, 19, 303.
Plutarch, Alkibiades, 15, 4.
Hyginus Mythographus, Fabulae, 166.
Fabius Claudius Gordianus Fulgentius, Mythologien, 2, 11.
Ovid, Metamorphosen, II, 708-832.
Bibliotheke des Apollodor, 3, 180.

Pausanias, Reisen in Griechenland, 1, 38, 3.

Literatur

Roscher: Aglauros 2). In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 105–107 (Digitalisat).
Johannes Toepffer−Kurt Wachsmuth: Aglauros, Agraulos 2. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 826–830.
Gerhard Fink: Who´s who in der antiken Mythologie, Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 1993, ISBN 3-423-30362-X
Apollodor, Die Griechische Sagenwelt, Apollodors Mythologische Bibliothek, Parkland Verlag, Köln, 1997, ISBN 3-88059-932-7
Herodot, Historien, Kröner Verlag, Stuttgart, 1971, ISBN 3-520-22404-6
Pausanias, Reisen in Griechenland, Artemis Verlag, Zürich und München, 1987, ISBN 3-7608-3678-X.

Weblinks

Aglauros im Greek Myth Index (englisch)

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Siehe auch : Aglauros

Bilder der Griechischen / Römischen Mythologie chronologisch sortiert.. (Englisch)

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