ART

 

 

.

 

Die skeptischen Tropen ( griech. tropopi : "die Weisen" zu lat. Singular "Tropus", Plural "Tropi") bezeichnen eine Sammlung von Gründen, die die Skeptiker für die skeptische Urteilsenthaltung ( griech. epoché), d.h. die Unmöglichkeit der Erkenntnis der Wirklichkeit und Wahrheit anführen.

Bei Diogenes Laertius (IX 79-85) werden zehn Tropen angegeben, die Rudolf Eisler dem Ainesidemos (auch: Aenesidemus) zuordnete:

1. Die Menschen dürfen für sich keine wahre Erkenntnis beanspruchen, da alle lebendigen Wesen in bezug auf ihre Sinne, auf Lust, Schmerz, Schaden und Nutzen verschieden sind. "Die Falken haben die schärfsten Augen, die Hunde den schärfsten Geruch. Nun leuchtet es doch ein, daß die Verschiedenheiten der Sehkraft auch Verschiedenheiten der Erscheinungsbilder zur Folge haben...", d.h. die Lebewesen haben eine verschieden Wahrnehmung und daraus folgend auch verschiedene Wertungen

2. Die Menschen sind verschiedene Naturen und haben deshalb Besonderheiten entsprechend ihrer jeweiligen Konstitution.

3. Die Menschen besitzen verschiedene Eindrücke je nach der Art der sinnlichen Eingangswege. So ist der Apfel für das Auge blaßgelb, für den Geschmack süß, für den Geruch wohlduftend..

4. Die Menschen besitzen verschiedene Stimmungen und unterliegen verschiedenen Zuständen wie Gesundheit, Krankheit, Schlaf, Wachen, Freude, Leid, Judend, Alter, Mut, Furcht...

5. Die Menschen haben verschiedene Lebensführung, glauben an mythische Überlieferungen, bauen auf Verträge unter den Völkern und sind von dogmatischen Annahmen überzeugt. Weiterhin gehören dazu Ansichten vom Schönen und Häßlichen, vom Wahren und Falschen, vom Guten und Bösen, von den Göttern und vom Entstehen und Vergehen alles dessen, was da erscheint...

6. Es bestehen für den Menschen verschiedene Mischungen und Verbindungen. Ihnen gemäß erscheint nichts in seiner reinen Gestalt an und für sich, sondern in Verbindung mit Luft, Licht, Feuchtem, Festem, Wärme, Kälte, Bewegung, Ausdünstngen und sonstigen Einflüssen...

7. Die Dinge haben verschiedene Abstände, verschiedene Lagen und räumliche Verhältnisse, sofern sie im Raume sind. Nach diesem Tropus erscheint das, was eigentlich für groß gilt, klein, das Viereckige rund, das Ebene höckrig...

8. Die Gegenstände besitzen verschiedene Quantitäts- und Qualitätsverhältnsse, verschiedene Mannigfaltigkeiten bezüglich ihrer Zustände der Wärme, Kälte, Schnelligkeit, Langsamkeit, hellere oder dunklere Färbung...

9. Die Erscheinungen besitzen verschiedene Fortdauer, besondere Seltenheiten und Ungewöhnlichkeiten. So erwecken die Erdbeben da, wo sie immer wiederkehren, keine Verwunderung, so wenig wie die Sonne dadurch, daß sie täglich erscheint...

10. Es resultieren Verschiedenheiten aus dem gegenseitigen Vergleich der Dinge, wie z.B. des Leichten mit dem Schweren, des Starken mit dem Schwachen, des Größeren mit dem Kleineren, des Oben mit dem Unten. Was rechts liegt, ist nicht seiner Natur nach rechts, sondern wird nur so vorgestellt in Ansehnung seiner Lage zu dem entsprechenden Gegenstück; wird dieses also umgestellt, dann ist jenes nicht mehr das rechts Liegende.

Agrippa fügte diesen zehn Tropen noch fünf andere hinzu.

Weblinks

  • [1] - Die zehn Tropen

Antikes Griechenland

Biographien, Griechische Mythologie , Kriegführung, Kunst, Architektur, Wissenschaft, Philosophie, Literatur, Sport, Leben, Geschichte, Index, Bilder/Zeichnungen

Griechenland im Mittelalter

Byzanz, Biographien, Kunst, Literatur, Orthodoxie, Byzantinische Armee, Geschichte, Index

Griechenland in der Neuzeit

Geographie, Inseln, Städte, Kunst, Musik, Biographien, Film, Sport, Wissenschaft, Literatur, Geschichte,

---

Index

Zypern

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft

Hellenica Bibliothek - Scientific Library

Index Griechisch: Αλφαβητικός κατάλογος

Referenz: "http://de.wikipedia.org/"
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.

Griechenland - Geographie

Griechenland

Index

Hellenica World