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Les Danaides, Jan Frans Deboever

Les Danaïdes ist eine Tragédie lyrique in fünf Akten von Antonio Salieri auf einen Text von F. Du Roullet und J. B. Tschoudi, nach einer italienischen Vorlage von Ranieri de' Calzabigi.


Uraufführung am 26. April 1784 in der Opéra, Paris


Salieris der französischen Königin Marie Antoinette gewidmete Oper wurde zunächst als Gemeinschaftsproduktion des Komponisten mit seinem Freund und Förderer Christoph Willibald Gluck angekündigt. Nach dem überwältigenden Erfolg der Premiere ließ Gluck im renommierten Journal de Paris bekanntgeben, dass Salieri der alleinige Verfasser des Werkes sei.


Mit diesem Werk reihte sich Salieri - nach ersten opernreformatorischen Ansätzen in Armida (1771) und L'Europa riconosciuta (1778) - in die unmittelbare Nachfolge Glucks ein. Das durchkomponierte Werk räumt dem Chor eine außerordentlich gewichtige Rolle ein, was das Hauptaugenmerk von dem Liebesdrama zwischen Hypermnestre (Sopran) und ihrem Verlobten Lyncée (Tenor) auf die Massenhochzeit der Danaiden und das ungeheuerliche Massaker während der Hochzeitsnacht lenkt. Die Oper schließt mit einem eindrucksvollen Tableau vivant, das die von Dämonen gepeinigten Schwestern Hypermnestres im Tartarus zeigt. Überhaupt liegt diesem Werk eine beinahe schon frühromantische, düstere Moll-Stimmung zugrunde, die durch das sehr differenziert eingesetzte, mit Posaunen verstärkte Orchester noch gesteigert wird.


An der Pariser Oper standen die Danaïdes von 1784 bis 1827 insgesamt 127 Mal auf dem Spielplan, außerdem wurde das Stück bereits kurz nach der Premiere ins Deutsche, Dänische und Russische übertragen und in zahlreichen europäischen Metropolen nachgespielt. Die Oper fand unter Salieris Zeitgenossen zahllose Bewunderer, so u.a. Ludwig van Beethoven, Gaspare Spontini oder Louis-Joseph-Ferdinand Hérold, Victor Hugo und Franz Liszt; selbst Richard Wagner war das Stück noch ein Begriff. Hector Berlioz, der 1822 einer Aufführung der Oper beiwohnte, fasste in überschwänglicher Begeisterung für Salieris Komposition den Entschluss, sein Medizinstudium abzubrechen und sich ausschließlich der Musik zu widmen.


Um das Jahr 1807 arbeitete Salieri - vermutlich auf Wunsch des Beethoven-Förderers Prinz Franz Joseph von Lobkowitz - die Oper unter dem Titel Danaus zu einer vieraktigen deutschen Oper um, wobei der Dichter Franz Xaver Huber bedeutende Veränderungen an der Handlung des Stückes vornahm. Salieri komponierte hierzu einige Arien und Ensembles neu, zu einer Aufführung kam es aber wohl nicht.


Les Danaïdes erlebten in jüngerer Zeit einige neue Produktionen, so 1983 in Perugia, 1986 in Wien und Montpellier mit Montserrat Caballé in der Rolle der Hypermnestre unter Gianluigi Gelmetti, 1990 in Ravenna mit der italienischen Sopranistin Daniela Dessì unter dem Dirigat von Claudio Scimone, 1996 in Verona und Zürich, sowie 2006 bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Im Jahr 1990 erschien zudem eine CD-Produktion der Oper.

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