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Epiklese (von griechisch epikaleo: "ich rufe an, rufe herbei") bedeutet zunächst allgemein seit der Antike die Anrufung eines oder mehrerer Götter und ist solchermaßen wichtiger Bestandteil jedes Gebetes. Als Begriff der christlichen Theologie bezeichnet Epiklese im besonderen die Herabrufung des Heiligen Geistes auf die Opfergaben Brot und Wein im Rahmen der Eucharistie. Hier ergibt sich ein wichtiger, bis heute trennender Unterschied zwischen der römisch-katholischen Kirche einerseits und den orthodoxen Kirchen des Ostens sowie der altkatholischen Kirche andererseits.

Einig sind sich beide Kirchen, dass sich nach der Konsekration der wahre Leib und das wahre Blut Christi auf dem Altar befindet (Realpräsenz). Ist diese Wandlung aber veranlasst durch das Nachsprechen der Einsetzungsworte Christi ("Dies ist mein Leib ..."), wie es christologisch orientierte katholische Lehre ist, oder durch die Herabrufung des Heiligen Geistes, oder beides, oder die ganze Liturgie, wie es die orthodoxe Kirche in pneumatologischer Akzentuierung vertritt? Gleichzeitig erhebt sich damit die liturgische Frage, wann - wenn überhaupt - die Epiklese zu sprechen ist, vor oder nach den Einsetzungsworten. Während der Katholizismus sie, sofern er sie nicht gänzlich verwirft, vor die Einsetzungsworte setzt und damit unterordnet, stellt sie die orthodoxe Lehre hinter die Einsetzungsworte und rückt sie in den Mittelpunkt. So heißt es in der Chrysostomos-Liturgie nach den Einsetzungsworten: ".... und rufen und bitten und flehen zu Dir: sende herab Deinen Heiligen Geist auf uns und die vorliegenden Gaben .. und mache dieses Brot zum kostbaren Leib Deines Christus! Das aber in diesem Kelch zum kostbaren Blut Deines Christus!... Verwandelnd durch Deinen Heiligen Geist! Amen, Amen, Amen!"

Seit Johannes Damascenus (8. Jahrhundert) wurde die Bedeutung der Epiklese für die Eucharistie mehr und mehr hervorgehoben, bis schließlich von einigen orthodoxen Theologen im 17. Jahrhundert behauptet wurde, ihr allein käme konsekratorische Kraft zu. Diese Auffassung wird heute allgemein kritisiert, und die verbreitete Auffassung der orthodoxen Theologie geht dahin, dass Wandlungsworte und Anrufung des Heiligen Geistes beide zum Vollzug des Opfers nötig sind, und zudem die Wandlung im Kontext der gesamten Liturgie zu sehen ist und nicht vom Menschen willkürlich auf einen bestimmten Zeitpunkt fixiert werden kann. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil nähert sich die katholische Kirche der orthodoxen an, indem sie der Epiklese wieder einen Platz in der Messliturgie zuweist. In den drei neueren eucharistischen Hochgebeten steht die Epiklese vor dem Einsetzungsbericht als Bitte um Heiligung der Gaben: "So bitten wir Dich, Vater: der Geist heilige diese Gaben, damit sie uns werden Leib und Blut unseres Herrn Jesus Christus."

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