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Eine ELAS Kämpferin.

Der "zweite" griechische Bürgerkrieg begann im Juni 1946 und endete am 9. Oktober 1949. Er bezeichnet den Konflikt zwischen der kommunistischen DSE und der konservativen griechischen Regierung, welche von Großbritannien militärisch unterstützt wurde. Durch den kurzen zeitlichen Abstand zum ersten griechischen Bürgerkrieg werden beide Konflikte zusammen auch oft als der griechische Bürgerkrieg bezeichnet mit den Unterordnungen Phase I (Schlacht um Athen ) und Phase II.


Ursache und Kriegsverlauf

Verbände der ELAS hatten sich nach dem Abkommen von Varkiza am 9. April 1945 der Entwaffnung widersetzt und waren zum Teil nach Jugoslawien ins Exil gegangen. Der griechischen kommunistischen Partei (KKE) gelang es die einzelnen linken Gruppen wieder zu einer einzelnen Vereinigung zusammenzuführen, die ab Dezember 1946 unter dem Namen DSE auftrat.


Ziel der DSE waren u.a. freie Parlamentswahlen und Abzug aller ausländischen Truppen (vor allem Briten), welche als Folge des zweiten Weltkrieges noch in Griechenland stationiert waren. Der Bürgerkrieg begann zunächst mit Guerillaaktionen gegen Polizei- und Militärposten, Versorgungslager, Verkehrseinrichtungen u.ä., während die KKE gleichzeitig aber noch politische Verhandlungen mit der griechischen Regierung führte. Durch den Erfolg ihrer bewaffneten Aktionen bestärkt beendete die KKE aber schließlich diese "Doppelstrategie" und verlegte sich ausschließlich auf Forcierung des militärischen Erfolges.

Im Grenzgebiet zu Albanien und Jugoslawien gelang es der DSE größere Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen. Die DSE rief diese Gebiete zum befreiten Griechenland aus und setzte sogar eine eigene Regierung (PDK) ein, welche jedoch keine internationale Anerkennung fand. Unterstützt wurde die DSE auch von der NOF einer Rebellenorganisation, die vor allem aus Mazedoniern bestand und für ein geeintes Mazedonien kämpfte.

Die UNO versuchte zwar zu intervenieren, wurde aber durch ein mehrmaliges Veto der Sowjetunion blockiert. Als schließlich die britische Regierung im März 1947 den Abzug ihrer Truppen aus Griechenland bekannt gab, ging die DSE zur Offensive über, was sogar in offene Schlachten mündete. Ihr Ziel die Eroberung größerer griechische Städte konnte die DSE jedoch nicht erreichen.

Zur Wende im Bürgerkrieg zu Gunsten der griechischen Regierung führten schließlich zwei Faktoren. Einerseits die Verkündung der Truman-Doktrin am 12.März 1947. Die USA leisteten daraufhin massive Finanz- und Rüstungshilfe und entsandten Militärberater (jedoch im Unterschied zu den Briten, keine Truppen), die einen griechisch-amerikanischen Generalstab bildeten und die griechische Armee reorganisierten. Andererseits kam es 1948 zum Bruch zwischen Tito und Stalin wodurch Jugoslawien seine logistische Unterstützung für die DSE einstellte.

Operation Fackel, Sieg über die Stalinisten.

Die griechische Armee konnte dadurch nach und nach das von der DSE besetzte Gebiet zurück erobern. Am 9.Oktober 1949 beschloss das Zentralkomitee der KKE in Albanien schließlich die Einstellung der Kämpfe. Zu vereinzelten Schusswechseln kam es jedoch auch noch nach diesem Tag.

Auswirkungen

Die DSE war vollständig besiegt worden. Die KKE-Führung setzte sich von Albanien über Ungarn nach Moskau ab. Zehntausende linke Griechen wurden in Umerziehungslager gesteckt oder gingen ins Exil. Die kommunistische Partei Griechenlands blieb auf Jahre hinaus diskreditiert und bedeutungslos. Die Zahl der Toten beider Bürgerkriege schwankt je nach Angabe zwischen 44.000 und 158.000, die der Flüchtlinge während der Kriege zwischen 80.000 und 703.000. Die griechische Wirtschaft war durch die drei Kriege (zweiter Weltkrieg, erster und zweiter Bürgerkrieg) in kurzer Folge zerstört und das Land verwüstet. Bis 1963 regierte in Griechenland die Rechte, teilweise sogar durch Wahlmanipulationen.

Erster Griechischer Bürgerkrieg

Griechenland

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