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Das Heraion von Samos ist das im Altertum berühmte Heiligtum der griechischen Göttin Hera ("Heraion") auf der Insel Samos.

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World Heritage sites : Heraion von Samos

Heraion von Samos

Der Platz des Heiligtums war schon seit der frühen Bronzezeit im 3. Jahrtausend v. Chr. besiedelt [1]. Die Lage der Ansiedlung in der fruchtbaren Ebene an der Flussmündung ins Meer war ideal. Infolge einer Landsenkung um etwa 0.5 m gegen Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. und des dadurch steigenden Grundwasserspiegels wurde die Besiedelung wohl letztendlich aufgrund der Versumpfung aufgegeben.

Dass das Heiligtum der Hera sich später, in einer topographisch eher ungünstigen Lage in der sumpfigen Ebene zu einer bedeutenden Anlage entwickelte, könnte auf einen älteren Kult zurückzuführen sein, der zumindest in der Überlieferung mit dem Ort verbunden war. Nach einer örtlichen Legende war Hera unter Lygosbaum im Heiligtum geboren worden[2].

568 , 569, 570

571 , 572, 573

574 , 575, 576

577 , 578, 579

580 , 581, 582

583 , 584, 585

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589 , 590, 591

592 , 593, 594

595 , 596, 597

598 , 599, 600

Die seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. stetig ansteigende Bedeutung von Heiligtum und Stadt erreichte einen Höhepunkt im 6. Jahrhundert v. Chr. Neben dem Heraion von Argos stand das bedeutendste Heiligtum der Göttin auf Samos. Im samischen Heraion ausgegrabene Weihegeschenke bezeugen Handelskontakte mit der ganzen damals den Griechen bekannten Welt.

Tempelanlage

631 , 632, 633

634 , 635, 636

637 , 638, 639

641 , 630

Der erste monumentale Tempel mit einer doppelten Säulenreihe (der Dipteros I) wurde vom Architekten Theodoros um 575 v. Chr. aus lokalem Kalkstein erbaut[3]. Der erste Dipteros musste nur zwei oder drei Jahrzehnte nach Baubeginn aufgrund schwerwiegender, durch den sumpfigen Untergrund oder durch ein Erdbeben verursachter Fundamentschäden aufgegeben werden[4]. Der Neubau, der Dipteros II, wurde wahrscheinlich von Rhoikos [5] ab etwa 530 v. Chr. in seinem Kern weitgehend auf Kalksteinspolien des Vorgängerbaus fundamentiert, die inneren Säulen bestanden aus Porosschäften und marmornen Kapitellen und Basen, erst der äußere Säulenkranz wurde um 500 v. Chr. ganz aus Marmor ausgeführt[6]. Der Dipteros II war nach Herodot einst der größte Tempel Griechenlands [7].

Das Heraion wurde zusammen mit der antiken Stadt Pythagoreion von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Beide sind Zeugen der langen Geschichte der Insel Samos.
Einzelnachweise

↑ Vladimir Milojčić: Die prähistorische Siedlung unter dem Heraion. Grabung 1953 und 1955, Samos 1, Habelt, Bonn 1961
↑ Pausanias VII 4,4
↑ vgl. Hermann J. Kienast, Der Niedergang des Tempels des Theodoros, in: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung 113, 1998, 111-131; Christoph Hendrich: Die Säulenordnung des ersten Dipteros von Samos, Samos 25, Habelt, Bonn 2007
↑ Hermann J. Kienast: Fundamentieren in schwierigem Gelände; Fallstudien aus dem Heraion von Samos, in: Adolf Hoffmann, Ernst-Ludwig Schwandner, Wolfram Hoepfner, Gunnar Brands (Hrsg.): Bautechnik der Antike, Diskussionen zur Archäologischen Bauforschung 5, 1991, S. 123-125.
↑ Andreas E. Furtwängler:Wer entwarf den größten Tempel Griechenlands?, in: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung 99, 1984, 97-103; vgl. Helgenson-Evers, "Die griechischen Architekten archaischer und klassischer Zeit", Archäologische Studien 11, Frankfurt am Main [u.a.], Lang, 1997, S. 7-8 u. 36-39
↑ Nils Hellner: Die Säulenbasen des zweiten Dipteros von Samos. Grundlage für die Rekonstruktion des Tempels in seinen Bauphasen, Samos 26, Habelt, Bonn 2009
↑ Herodot, Historien Buch III, 60

Literatur

Jürgen Franssen: Votiv und Repräsentation. Statuarische Weihungen archaischer Zeit aus Samos und Attika. Verlag Archäologie und Geschichte, Heidelberg 2011. (Archäologie und Geschichte, Bd. 13) ISBN 978-3-935289-36-8
Nils Hellner: Die Säulenbasen des zweiten Dipteros von Samos. Grundlage für die Rekonstruktion des Tempels in seinen Bauphasen. Samos Bd. XXVI. Bonn 2009.
Christof Hendrich: Die Säulenordnung des ersten Dipteros von Samos. Samos Bd. XXV. Bonn 2007.
Helmut Kyrieleis: Führer durch das Heraion von Samos. Athen 1981.
Oscar Reuther: Der Heratempel von Samos. Der Bau zur Zeit des Polykrates. Berlin 1957.
Hans Walter: Das griechische Heiligtum dargestellt am Heraion von Samos. Stuttgart 1990.
Theodor Wiegand: Erster vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen unternommenen Ausgrabungen in Samos. Berlin 1911.

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