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Dokos (griechisch Δοκός (f. sg)) ist eine heute unbewohnte griechische Insel der Gemeinde Hydra im Regionalbezirk Inseln der Region Attika.

Die Insel ist nach einer Reederfamilie von der Insel Hydra benannt, in deren Besitz Dokos zum Ende des 18. Jahrhunderts n. Chr. gelangte. Von Pausanias wurde sie als Aperopia (Απεροπία) erwähnt.

Lage

Dokos liegt südlich der Argolischen Halbinsel, die den östlichsten Teil der Peloponnes darstellt und bildet zusammen mit Hydra den südlichen Abschluss der Bucht von Ermioni (Κόλπος της Ερμιόνης). Die Entfernung zum westlich gelegenen Kap Mouzaki (Ακρωτήρι Μουζάκι) auf der Argolischen Halbinsel beträgt etwa einen Kilometer. Die kürzeste Entfernung zur Insel Hydra, die östlich liegt, beträgt 2,8 km. Dazwischen liegt die unbewohnte Insel Petasi (Πέτασι).

Die maximale Ausdehnung beträgt von West nach Ost 7 km, von Nord nach Süd 2,8 km, die schmalste Stelle erreicht im Osten der Insel etwa 1100 m. Die Skindos Bucht (Κόλπος του Σκίντου) in deren Umfeld archäologisch Funde aus verschiedenen Epochen gemacht wurden liegt im Nordosten.
Geschichte

Die Ergebnisse archäologischer Untersuchungen ergaben, dass die Besiedelung von Dokos bereits in der Jungsteinzeit im 4. Jahrtausend v. Chr. erfolgte.

Die bronzezeitlichen Siedlungen Myti Kommeni (Μύτη Κομμένη) und Ledeza (Λέδεζα) im Nordosten Nahe der Skindos Bucht wurden in die Phase FH II des Frühhelladikums datiert, wovon eine bis in die mykenische Zeit (ca. 1300 bis 1200 v. Chr.) besiedelt war.

Des Weiteren konnten Relikte der hellenistischen und byzantinischen Zeit nachgewiesen werden. Im 7. Jahrhundert n. Chr. während der byzantinischen Zeit wurde eine Festung angelegt, die später um 1670 von den Venezianern unter Francesco Morosini weiter ausgebaut wurde.

Während der Griechischen Revolution diente die Bucht im Norden der Flotte von Hydra als Ankerplatz.
Archäologische Funde

Die bronzezeitlichen Siedlungen Myti Kommeni (Μύτη Κομμένη) und Ledeza (Λέδεζα) im Nordosten Nahe der Skindos Bucht wurden in die Phase FH II des Frühhelladikums datiert, wovon eine bis in die mykenische Zeit (ca. 1300 bis 1200 v. Chr.) besiedelt war.

In der Bucht hat der Archäologe Peter Throckmorton 1975 in 20 m Tiefe eine Schiffsladung entdeckt, die aufgrund der Keramikfunde in die Zeit zwischen 2400 und 2200 v. Chr. datiert wurde.[2] Obwohl vom Schiff selbst lediglich zwei Steinanker geborgen werden konnten, wird es oft als das älteste Schiffswrack der Ägäis, gelegentlich auch weltweit, bezeichnet.

Zwei vorläufigen Bergungskampagnen 1975 und 1977 sowie die erste systematische Untersuchung eines Schiffswracks in Griechenland von 1988 bis 1992 durch das Griechische Institut für Unterwasserarchäologie (Hellenic Institute of Marine Archaeology, Ινστιτούτο Εναλίων Αρχαιολογικών Ερευνών) erbrachten mehr als 10.000 Keramikobjekte. Der größte geschlossene Keramikfund aus dem Frühhelladikum ist besonders wegen der großen Anzahl und Vielfalt wichtig.[3]

Aufgrund von Funden wie Mahlsteine aus Andesit vermutlich von der Insel Ägina, von denen die meisten keine Gebrauchsspuren aufwiesen, Obsidianblöcke und -klingen von der Kykladeninsel Milos, Teile einer Kykladenpfanne sowie zahlreicher Artefakte kann Dokos zusammen mit den benachbarten Inseln als ein Bindeglied des Seehandels im Frühhelladikum zwischen den Ägäisinseln und den Orten Lerna und Tiryns am Argolischen Golf angesehen werden.[4]
Dokos heute

Obwohl die Volkszählung von 2001 noch 47 Einwohner[5] angibt ist die Insel heute nicht mehr dauerhaft bewohnt. Dokos dient saisonal als Weideland für Schafe und Ziegen. Die Gewässer um die Insel sind fischreich, zusätzlich wird in einer kleinen Bucht im äußersten Nordosten Aquakultur betrieben. Im Sommer dienen die Buchten als Ankerplätze für Yachten und für Badeausflüge.

Im Jahr 2007 wurde bekannt, dass ein zyprisches Unternehmen plant Dokos zu kaufen um ein Hotel, Bungalows, eine Marina und weitere Anlagen zu errichten.[6][7]
Literatur

Στέφανος Γ. Ψιμένος: Ανεξερεύνετη Πελοπόννησος. Εκδόσεις ROAD, Αθήνα 1998, ISBN 960-8481-09-0, σελ. 215–216.

Weblinks

Festung von Dokos, griechisch
Dokos, Griechisches Institut für Unterwasserarchäologie, englisch
[3] The Excavation of an Early Bronze Age Cargo at Dokos: The first two Campaign Seasons (1989-1990), (.pdf), englisch (1,36 MB)
[4] Première Année de Fouille de L'épave de Docos, (.pdf), französisch (1,44 MB)

Einzelnachweise

↑ Charles Arnold (Hrsg.): Die Inseln des Mittelmeers. Ein einzigartiger und vollständiger Überblick. 2. Auflage. marebuchverlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-86648-096-4.
↑ Seán McGrail: Boats of the World. From the Stone Age to Medieval Times. Oxford University Press, Oxford u. a. 2004, ISBN 0-19-927186-0.[1], S. 105, englisch.
↑ A Brief History of Underwater Archaeology in Greece, Seite 6, englisch [2]
↑ National Technical University of Athens, Lage der Archäologischen Stätten, englisch
↑ Angaben des griechischen Amts für Statistik nach Volkszählung 2001, S. 47 (PDF, 875 kB)
↑ Attempt to purchase protected island of Dokos, HomeboyMediaNews, 17. April 2007, englisch
↑ Attempts to purchase protected island of Dokos, greeka.com, 17. April 2007, englisch


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