ART

 

 

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Die Kition-Stele besteht aus Basalt, Höhe 2,09 m. Sie wurde 1845 in einem Garten Kition/Citium (Larnaka) auf Zypern entdeckt. Der Stein wurde dem Britischen Museum in London angeboten, das aber nur 20 Pfund zahlen wollte. Auch der französische Gelehrte Luis de Mas Latrie, der Oktober 1845 nach Zypern gekommen war, konnte den Findern nicht genügend Geld bieten. Schließlich erwarb der deutsche Archäologe und Epigraphiker Ludwig Ross (1806-1859) die Stele für 50 Pfund für das preußische Museum in Berlin. Er war 1832 mit einem dänischen Stipendium nach Griechenland gekommen und arbeitete seit Sommer 1833 als Unterkonservator in Nauplion und Sparta, ab 1834 als Oberkonservator in Athen. 1845 besuchte er Rhodos, Kos, und für zwei Monate auch Zypern. Hier beschrieb er archäologische Städten und erwarb neben der Kition-Stele auch archaische Kalksteinplastiken und Terrakotten aus dem Tempelbezirk von Idalion, die er für phönikisch hielt.

Die Stele befindet sich heute in den Staatlichen Museeen Berlin (Inv.-Nr.: VA 968). Die vergoldete Silberplakette, die zusammen mit der Stele gefunden worden war, kaufte M. de Saulcy auf, sie befindet sich heute im Louvre. Dieses Museum besitzt auch einen Abguß der Kition-Stele.

Die Stele stand vermutlich auf der Akropolis von Kition und beschreibt den Sieg von Sargon II. (721-705 BC) von Assyrien 707/709 v. Chr. über die sieben Königreiche der Insel Ia' im Gebiet von Iadnana oder Atnana. Dieser Sieg wird auch in seinen Annalen in Chorsabad beschrieben: „…und ebenso hörten die sieben Könige des Landes Ia von den Taten, die ich in dem Lande Kaldu und im Land Hatti unablässig vollbrachte, und das Herz schlug ihnen im Halse, und Angst überwältigte sie . . . So brachten sie Gold, Silber und Gegenstände aus Ebenholz und Buchsbaum, Produkte ihres Landes, zu mir nach Babylon und küßten mir die Füße.“ Ebenholz kommt auf Zypern nicht vor, ein Hinweis auf die weiten Handelsbeziehungen der Insel.

Wie die assyrische Verwaltung Zyperns aussah, ist unbekannt, bisher konnten keine Statthalter nachgewiesen werden. Da die Assyrer keine eigene Seemacht besaßen, beschränkte man sich vielleicht darauf, den Tribut einzuziehen und überließ die Herrschaft vor Ort weiterhin den einheimischen Königen.

Königreich Kition

Literatur

  • Ludwig Ross, Reisen nach Kos, Halikarnassos, Rhodos und der Insel Cypern (1852).
  • E. Goring, A Mischievous Pastime. Digging in Cyprus in the Nineteenth Century. With a catalogue of the Exhibition „Aphrodite’s Island: Art and Archaeology of Ancient Cyprus“ held in the Royal Museum of Scotland, Edinburgh from the 14th April to 4th of September 1988 (Edinburg 1988).
  • Nicolaou, The historical Topography of Kition, SIMA XLIII, 1976, 218f. Taf. 16,1.
  • Vassos Karageorghis, Kition: Mycenaean and Phoenician discoveries in Cyprus (London, Thames and Hudson 1976).

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