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Michael Komnenos (* 1285; † nach 1355) war im Jahr 1341 und nach einer Unterbrechung von 1344 bis 1349 Kaiser und Großkomnene von Trapezunt.

Leben

Michael wurde 1285 als Sohn des trapezuntischen Kaisers Johannes II. und dessen Frau Eudocia Palaiologina geboren. Nach dem Tode seines älteren Bruders, dem Kaiser Alexios II., musste er im Jahre 1330 vor dessen Sohn und Nachfolger Andronikos III., welcher alle männlichen Verwandten, derer er habhaft werden konnte, töten ließ, nach Konstantinopel ins Exil fliehen.

Im Jahr 1341 wurde Michael vom byzantinischen Kaiser Johannes V. Palaiologos als Ehemann für die trapezuntische Kaiserin Irene ausersehen. Als er mit einer kleinen Flotte von drei Schiffen in Trapezunt eintraf, war Irene jedoch bereits abgesetzt und durch seine Nichte Anna ersetzt worden. Als männlicher Angehöriger der trapezuntischen Herrscherfamilie der Komnenen machte er nach seiner Ankunft Anna den Thron streitig und erreichte deren Absetzung. Seine darauf folgende Herrschaft als Kaiser währte jedoch nicht lange, da er von den trapezuntischen Adeligen wegen der langen Zeit seines Exils in Konstantinopel als Fremder betrachtet wurde. Zudem wurde befürchtet, dass er die in Trapezunt verhasste Irene heiraten und dieser so wieder zur Rückkehr auf den Thron verhelfen würde. Er wurde daher noch am Tag seiner Krönung verhaftet, abgesetzt und ins Exil nach Oinaion geschickt, wo er vom Großherzog Johannes von Limnia als Gefangener gehalten wurde. An seiner Stelle wurde die eben erst abgesetzte Anna erneut Kaiserin.

1342 gelang es Michaels Sohn Johannes III., Anna vom Thron zu vertreiben und ihr als Kaiser auf den Thron nachzufolgen. Zu dieser Zeit befand sich Michael immer noch in Gefangenschaft. Johannes wollte an dieser Situation offensichtlich nichts ändern. Allerdings machte sich Johannes durch seinen inkompetenten Regierungsstil rasch Feinde in Trapezunt. Insbesondere der einflussreiche General Nicetas, der heimliche Kaisermacher jener Jahre, wandte sich von Johannes ab. Er befreite mit seiner Armee Michael 1344 aus der Haft und marschierte sodann zusammen mit Michael nach Trapezunt. Bei ihrer Ankunft wurde Johannes abgesetzt und ins Kloster geschickt. Ferner wurden die adeligen Unterstützer des Johannes ermordet und Michael erneut als Kaiser eingesetzt.

Als Lohn für seine Unterstützung und unter dem Druck der wahren Kräfteverhältnisse verlieh Michael dem Nicetas den Titel eines Großherzogs und erließ Verfügungen, nach denen die eigentliche Macht im Staate nunmehr von Nicetas und den von diesem ernannten Ministern ausgeübt wurde. Das so eingeführte Regierungssystem war jedoch nur kurzlebig, weil es bei den Einwohnern Trapezunts äußerst unbeliebt war. Da die Bevölkerung nicht nachvollziehen konnten, dass der Kaiser sich selbst seiner Machtbefugnisse entledigte, erhob sie sich gegen das oligarchische System des Nicatas. Michael ergriff die sich bietende Gelegenheit, entzog Nicetas die gerade gewährten Kompetenzen und warf ihn in den Kerker. Seinen Sohn Johannes ließ er jetzt vorsichtshalber nach Adrianopel ins Exil schaffen, um dem unzufriedenen trapezuntischen Adel den Anlass für eine neuerliche Revolte zu entziehen.

Im Jahre 1347 schlug Michael einen Angriff der Turkmenen, welche sich die in Trapezunt herrschenden inneren Wirren zu nutze machen wollten, zurück. Noch im gleichen Jahr wurde Trapezunt jedoch vom Schwarzen Tod heimgesucht und Kerasunt, die zweitgrößte Stadt des Reiches, ging an die Genuesen verloren, die von ihrem auf der Krim gelegenen Stützpunkt Kaffa aus einen Feldzug gegen Trapezunt starteten. Die trapezuntische Flotte unter dem Admiral Michael Tzanichites unterlag den Genuesen und wurde von diesen vollständig zerstört. Die aufgebrachte Bevölkerung beging daraufhin ein Massaker unter westlichen Kaufleuten, die sich gerade in er Hauptstatdt befanden. Im Zuge eines bald darauf mit den Genuesen geschlossenen Friedensabkommens erhielt Trapezunt die Stadt Kerasunt zwar zurück, musste den Genuesen dafür aber die Festung Leontokastron überlassen. Dies leitete den Niedergang der Handelsmacht von Trapezunt ein und die Kontrolle über die lukrativen Handelsrouten im Schwarzen Meer gelangte mehr und mehr in díe Hände der Genuesen.

Der schwer erkrankte Michael war schließlich nicht mehr in der Lage, sein wankendes Reich zu regieren. Zwischenzeitlich war es in Byzanz zu einer Umkehr der Verhältnisse gekommen, als Michaels dortiger Gönner, Kaiser Johannes V. Palaiologos, zeitweilig von Kaiser Johannes VI. Kantakuzenos verdrängt wurde. Johannes VI. Kantakazuenos unterstütze den Johannes, einen Sohn des 1340 von Irene ermordeten trapezuntischen Kaisers Basileios bei dem Versuch, Michael zu verdrängen. Am 13. Dezember 1349 nahm Johannes mit seinen Truppen Trapezunt ein. Michael wurde daraufhin abgesetzt und Johannes bestieg unter dem Namen Alexios III. den Thron.

Nachdem sein Gönner Johannes V. Palaiologos in Konstantinopel wieder die Oberhand gewonnen hatte, unternahm Michael 1355 mit dessen Unterstützung einen Versuch, Alexios III. wieder vom Thron zu verdrängen. Er wurde jedoch geschlagen und musste nach Konstantinopel zurückkehren, wo er nur kurze Zeit später starb.




Vorgänger Anna
Kaiser von Trapezunt 1341
Nachfolger Anna

Vorgänger Johannes III.
Kaiser von Trapezunt 1344–-1349
Nachfolger Alexios III.

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