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Meister des Rabula-Evangeliums


Gemälde

Rabula-Evangelium, Szene: Christi Himmelfahrt

Rabula-Evangelium, Szene: Christi Himmelfahrt

Rabula-Evangelium, Szene: Kreuzigung

Rabula-Evangelium, Szene: Kreuzigung

Das Rabbula-Evangeliar ist eine syrische Pergament-Handschrift der vier Evangelien aus dem Jahr 586 (fol. 20-292) mit vorangestellten illuminierten Blättern (fol. 1-14). Zwischen beiden Teilen eingeschoben ist ein Perikopenverzeichnis auf Papierblättern (fol. 15-19, 12. Jh.) Das Manuskript befindet sich seit 1573 in Florenz, heute in der Biblioteca Medicea Laurenziana, cod. Plut. 1.56.[1] Vom 14. bis Anfang des 16. Jh. war es im Besitz des Patriarchats der Maroniten. Die Handschrift umfasst alle vier Evangelien (Tetraevangeliar) und wurde 586 im Johanneskloster von Zagba bei Apamea vollendet. Der Bibeltext wurde von dem Schreiber Rabbula (auch Rabulas) kopiert, über den nichts Genaues bekannt ist, dem das Werk aber seinen heutigen Namen verdankt.

In ihrem gegenwärtigen Zustand sind die illuminierten Blätter 34 cm mal 27 cm groß. Die Originalgröße ist unbekannt, weil sie bei Neubindungen beschnitten wurden. Ihre Kompositionen weisen starke Ähnlichkeiten mit den zur selben Zeit oder Anfang des 7. Jahrhunderts entstandenen vier Miniaturen auf, die am Ende des armenischen Etschmiadsin-Evangeliars eingebunden sind.
Text

Der Text ist die Peschitta-Version der syrischen Übersetzung der Evangelien. Er ist in schwarzer oder dunkelbrauner Tinte in zwei Kolumnen mit einer unterschiedlichen Zahl von Zeilen geschrieben. Unterhalb von vielen Kolumnen befinden sich Fußnoten, die in roter Tinte geschrieben sind.
Übersicht zu den Darstellungen

Dem Bibeltext vorangestellt ist eine illustrierte Lage von Blättern, deren ursprüngliche Zugehörigkeit zum Rabbula-Kodex umstritten ist. Die Bilder wurden im 15. oder 16. Jh. übermalt. Sie enthalten eines der ersten historischen Kreuzigungsbilder und auch eine der ersten Pfingstdarstellungen. Die folgenden Szenen aus den Evangelien sind dargestellt:

fol. 1v Wahl des Apostels Mathias durch das Apostelkollegium
fol. 1c Muttergottes (Maria) mit Jesukind
fol. 2v Christus empfängt von zwei Mönchen einen Codex / Die Heiligen Eusebius von Caesarea und Ammonios von Alexandria
fol. 3r-12r Die Kanontafeln des Eusebius mit kleineren Randminiaturen
fol. 9r Matthäus und Johannes
fol. 13v Kreuzigung Christi / Drei Marien am Grabe
fol. 14v Himmelfahrt Christi / Christus mit den vier Mönchen
fol. 14r Ausgießung des Heiligen Geistes
Das Kreuzigungsbild

Das Kreuzigungsbild im Rabbula-Evangeliar (fol. 13a) zeigt dem mit einem ärmellosen Gewand (colobium) bekleideten Christus am Kreuz, darunter rechts Maria mit Johannes und Longinus, links Stephaton, der Christus den Schwamm reicht. Im Vordergrund wird eine Gruppe von drei römischen Soldaten gezeigt, die um den Rock Christi würfeln, außerdem eine Gruppe von Frauen.
Das Himmelsfahrtbild

Im Himmelsfahrtsbild im Rabbula-Evangeliar (fol. 14a) schwebt Christus frontal in einer Mandorla am Himmel, auf der Erde stehen Maria und die Apostel, unter ihnen befinden sich die Engel, die nach der Apostelgeschichte 1,9 ff. den Zurückgebliebenen seine Wiederkunft ankündigen.
Das Pfingstbild

Das Pfingstbild im Rabbula-Evangeliar (fol. 14b) zeigt die Ausgießung des heiligen Geistes; links und rechts von Maria stehen die Apostel, Feuerflammen über den Häuptern, der heilige Geist schwebt als Taube über Maria.
Meister des Rabbula-Evangeliums

Der namentlich nicht bekannte Künstler und seine Werkstatt, die die Bilder des Rabbula-Evangeliars gemalt haben, wurde gelegentlich in der unwissenschaftlichen Literatur als "Meister des Rabula-Evangeliums" bezeichnet[2].

Einzelnachweise

Eintrag im Catalogo aperto der Laurenziana mit Handschriftenbeschreibung, Bibliographie und Digitalisat der Handschrift

Directmedia Publishing GmbH (Hrsg.): The Yorck Project: 10.000 Meisterwerke der Malerei. DVD-ROM, 2002. ISBN 3936122202

Literatur

Carlo Cecchelli u.a. (Hrsg.): Evangeliarii Syriaci, vulgo Rabbulae, Olten / Lausanne 1959 Auszug
David H. Wright: The date and arrangement of the illustrations in the Rabbula Gospels. In: Dumbarton Oaks Papers 27, 1973, S. 197-208.
Marlia Mundell Mango: Where was Beth Zaga?, in: Harvard Ukrainian Studies 7 (1983) 405-430.
Massimo Bernabò: Il Tetravangelo di Rabbula. Firenze, Biblioteca Medicea Laurenziana, Plut. 1.56: L'illustrazione del Nuovo Testamento nella Siria del VI secolo, Rom 2008, ISBN 978-88-8498-516-3
Pier Giorgio Borbone, L'itinéraire du «Codex de Rabbula» selon ses notes marginales, in: Sur les pas des Araméems chrétiens, Festschrift Alain Desreumaux. Paris 2010, S. 169-180.

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